Geflügel ist wie alle Lebewesen
von den verschiedensten Krankheiten bedroht.
Gerade aber beim Geflügel besonders beim Huhn,
kann das Wissen darüber viel zur Gesunderhaltung beitragen,
da die Faktoren sehr gut erforscht sind.
Die detaillierten Beschreibungen der häufigsten Krankheiten hier im Überblick.
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Krankheit |
Ursache |
Symptome |
Behandlung |
Atypische Geflügelpest |
Viruserkrankung, hochgradig ansteckend und breitet sich schnell aus. Wird von kranken Tieren durch Ausfluss aus Nase und Schnabel, durch Kot,
Eier und Federn übertragen. Es können auch Enten, Gänse, Tauben, Papageien und Kleine Eiter und Geschwürknötchen an den inneren Organen, besonders in der Leber und am
Darm. |
Nach einer 4- bis 5tägigen Inkubationszeit treten nach verminderter Fresslust und Fieber zunehmend Schläfrigkeit und Teilnachmslosigkeit ein.
Kamm und Kehllappen verfärben sich blau. Die Tiere sitzen mit gesträubtem Gefieder in dunklen Ecken, halten die Augen geschlossen, zeigen Ausfluss aus Schnabel, Nase und
Augen, Kopfschütteln, Atemnot, geben eigenartig giemende Laute von sich und können grünlichen Durchfall und Lähmungen aufweisen. Stecknadelkopfgroße Blutungen im Drüsenmagen
und in anderen Organen sowie Geschwüre im Darm sind für diese |
Mit dem Virusnachweis und mit serologischen |
Geflügelcholera |
Die Bakterien werden vorwiegend durch Körperausscheidungen übertragen. |
Die Tiere fressen nicht, nehmen aber viel Wasser auf und haben Durchfall, der teils blutig ist. Gesicht, Kamm und Kehllappen sind dunkel- bis blaurot. |
Geflügelcholera ist anzeigepflichtig. |
Geflügeldiphtherie |
Beim Befall der äußeren Haut spricht man hier von Pocken, beim Befall der Schleimhäute von Diphtherie. |
Leicht übertragbar und wird meistens durch fremde Tiere eingeschleppt. Die Krankheit kann leicht mit Schnupfen verwechselt werden. Es bildet sich hierbei aber ein gelblicher Belag auf der Schleimhaut des Schnabels, des Rachens und der Luftröhre. |
Wenn die Tiere noch nicht abgenommen haben, können sie noch behandelt werden. Die befallene Schleimhaut muss sofort täglich bis zur Heilung mit Jodglyzerin eingepinselt werden. Dem Trinkwasser ist Sulfloliquid zuzusetzten. Die Stalldesinfektion muss sorgfältig durchgeführt werden. Gegen Pockendiphtherie kann vorbeugend geimpft werden. Die Impfung ist ein Jahr lang wirksam |
Ansteckende |
Sehr ansteckende Viruserkrankung der Hühner und Fasane. Es kommt zu einer schweren Entzündung am Kehlkopf und der Luftröhre. |
Nach einer 4 bis 12 Tage währenden Inkubationszeit treten Augen- und Nasenausfluss ein. Unter Husten und Kopfschütteln tritt blutiger Schleim aus dem Schnabel und es kommt zu Atemnot und schließlich Erstickung der Tiere. Haben die Tiere die Erkrankung überstanden, können sie noch bis zu 16 Monate danach den Erreger ausscheiden. |
Eine wirksamen Behandlung ist nicht möglich. Impfungen können vorbeugen. Erkrankte Tiere sollen möglichst schnell geschlachtet werden und erst nach 2 Monaten sollten wieder Tiere in dem gründlich gereinigten und desinfizierten Stall gehalten werden |
Tuberkulose |
Bakterien. Sehr ansteckend und breitet sich oft seuchenartig aus. |
Kleine Eiter und Geschwürknötchen an den inneren Organen, besonders in der Leber und am Darm. |
Mit Hilfe der Tuberkulinprobe, die vom Tierarzt vorgenommen wird, können verdächtige Tiere erkannt werden. Diese müssen sofort geschlachtet
werden. Bei starkem Befall sollte der ganze Bestand geschlachtet werden. |
Schnupfen |
Bricht meistens im Herbst oder Winter aus und wird durch zugige Ställe und Fehlen von Vitamin A begünstigt. |
Niesen, Röcheln, Nasenausfluss und Augenentzündung |
Die befallenen Tiere sind abzusondern. Dem Tränkenwasser ist ein Desinfektionsmittel zuzusetzen. Außerdem kann man die Tiere durch Nasenspülungen mit Wasserstoffsuperoxyd oder mit 5%iger warmer Borlösung behandeln, anschließend Kampferöl zwei- bis dreimal täglich einträufeln. Entzündete Augen werden mit Borwasser gewaschen. Stall- und Gerätedesinfektion |
Infektiöse Bronchitis |
Virusinfektion der Atemwege, überaus ansteckend und akut verlaufend. Befällt vornehmlich Jungtiere im Alter von 10 bis 21 Tagen. Die
Erregerübertragung kann durch Kontakt, mit Hilfe von Tröpfchen aus den Atemwegen kranker Tiere und |
Die Küken zeigen Atemnot (Schnabelatmung), Nasen- und Augenausfluß, Rasselgeräusche, Giemen, Husten und Niesen, Mattigkeit sowie ein
ausgesprochenes Wärmebedürfnis. |
Bei Küken im Alter von wenigen Wochen können die Verluste sehr hoch sein. Eine sichere Diagnose ist über den Erregernachweis möglich. Schutzimpfungen sind möglich, haben jedoch nicht immer den gewünschten Erfolg. Vorteilhaft sind gute hygienische Bedingungen. Vorbeugend sollte der Zukauf aus nachweislich gesunden Beständen und eine gute Isolierung der Küken verschiedener Altersgruppen erfolgen |
Geflügelpest |
Der Erreger ist ein Virus und sogar in Kühlhausgeflügel bis zu 12 Monaten ansteckungsfähig und sehr leicht übertragbar. |
Die Krankheit zeigt sich durch Teilnahmslosigkeit, blaurote Verfärbung von Kamm und Kehllappen, Bindehautentzüngung, rötlichgrauer Schleim im Schnabel, Durchfall, Schwellungen am Kopf und Hals, Röcheln, Gliedmaßenlähmungen. Der Tod tritt nach 2 bis 5 Tagen ein. |
Geflügelpest ist anzeigepflichtig. |
Salmonellosen/ |
Durch verschiedene Arten der Salmonella-Bakterie hervorgerufen. Es kommt zu Leber-, Milz- und Nierenschäden, sowie zu Entzündungen im Magen-Darm-Kanal und den Gelenken. |
Küken erkranken in den ersten Lebenswochen an schweren Allgemeinstörungen und geben zunächst einen wässrigen, grünlichen, dann weißlichen,
kreideartigen Kot ab. |
Mit serologischen Methoden kann, je nach |
Rote Ruhr (Kokzidiose) |
Der Erreger ist ein Parasit, der in den Zellen der Darmwand lebt. Der Erreger wird durch den Kot übertragen. Die Gefahr des Ansteckens ist besonders groß, wenn die Küken mit älteren Hühnern (Glucken) zusammenkommen, da diese Kokzidien ausscheiden können, ohne selbst krank zu sein. |
Kranke Tiere sitzen viel herum, sind wenig lebhaft, lassen die Flügel hängen und entleeren einen dünnflüssigen, blutigen Kot. |
Eine Behandlung ist durch die tägliche Reinigung des Stalls möglich. Desinfektionsmittel und sonstige |
Milben, Federlinge und Läuse |
Häufigste Hautparasiten des Geflügels. Nur die rote Vogelmilbe verursacht plötzlich Todesfälle. |
Sie führen zu Kalkbeinen, Federverlusten und durch den von ihnen ausgelösten Juckreiz zur Leistungsminderung. |
Alle diese Hautparasiten lassen sich durch Einstäuben der befallenen Tiere und Desinfektion der Stallungen wirksam bekämpfen |
Mareksche Krankheit |
Viruserkrankung in vier Erscheinungsformen (Nerven-, Augen-, Misch- und Eingeweideform) |
Bei der Nervenform werden Beinschwäche, Taumeln, parademarschähnlicher Gang, Lähmungen, Veränderung der Zehenstellung aber auch Spagatstellung
der Beine und schlaffes Herunterhängen eines Flügels festgestellt. |
Eine mikroskopische Untersuchung der veränderten Organe sichert die Diagnose. Eine Behandlung erkrankter Tiere ist nicht möglich. Vorbeugende Impfungen am ersten Lebenstag können durchgeführt werden |
Mykoplasmosen |
Langsam verlaufende Krankheit. Sie tritt vorwiegend bei Hähnen nach der 4. Lebenswoche und bei Legehennen 4 bis 8 Wochen nach Beginn der Legetätigkeit ein. Die Infektion erfolgt direkt von Tier zu Tier, über das Brutei oder durch Zwischenträger. Häufig treten klinische Erkrankungssymptome erst nach Belastungen der Tiere (Transport, Umstallung, Mangelernährung, unhygienische Verhältnisse, Wurmkuren, Impfungen) auf, obwohl eine Infektion schon längere Zeit bestanden haben kann. |
Es entwickeln sich Schnupfen und Augen- und Nasenausfluss sowie Niesen und es kann zu Anschwellungen des Kopfes kommen. Durch andere Erreger,
z.B. Kolikeime, kann die Erkrankung kompliziert werden. |
Durch serologische Methoden und Erregernachweis ist die Erkennung einer Mykoplasmose sicher möglich. Zur Behandlung können bestimmte Antibiotika eingesetzt werden. |
Federfressen |
Als Folge von Stoffwechselstörungen, z.B. bei ungenügendem Auslauf, durch zu dichten Besatz und Langeweile, treten Federpicken und schließlich Federfressen auf. |
Diese kann bei Mangel an tierischem Eiweiß in "Kanibalismus" ausarten. Weitere Symptome sind Zehenpicken, Bepicken des Afters, des Kammes, Kotfressen und Eierfressen. |
Der Auslauf ist zu verbessern und für Ablenkung durch Ausstreuen von Trockenfutter, Kalk, Kreide, Knochenmehl, Grünfutter und Rüben zu sorgen. In der Kükenaufzucht haben sich Rotstrahler/Dunkelstrahler bewährt |
Kropfverstopfung |
Wird durch Fremdkörper, faulendes Futter oder verdorbenes Trinkwasser oder durch eine Überfüllung des Kropfes mit trockenem Futter, Kartoffelschalen, Rübenstücken, Verfilzung durch dürres Gras oder Parasitenbefall hervorgerufen. |
Deutlich hervorstehender Kropf, erschwertes Abschlucken und übler Geruch aus dem Schnabel. |
Hilft Massage in Kopfrichtung nicht, dann ist Kropfspülung oder Kropfschnitt vom Tierarzt vorzunehmen |
Luftröhrenwürmer |
Rote Luftröhrenwürmer, 0,2 bis 3 cm lang oder weiße Bronchienwürmer, 0,4 bis 3 cm lang. Zwischenwirte sind Regenwürmer und Schnecken. |
Husten, Schleudern der Kopfes, Luftschnappen, Atemnot, Schnarchen und Abmagerung. |
Um die Würmer sichtbar zu machen, hält man den Hals des Tieres gegen eine starke Lichtquelle. Wegen der Schwierigkeit der Behandlung ist tierärztliche Hilfe empfehlenswert. Der Stall ist zu entseuchen. Gesunde Tiere sind abzusondern und für Jungtiere ist ein neuer Auslauf zu schaffen |
Räude /Kalkbeine |
Diese Krankheit wird durch verschiedene Milbenarten hervorgerufen. . |
Die Kalkbeinmilbe breitet sich langsam aus und verursacht an den Beinen grauweiße Schuppen, später dicke, graue Brocken (Kalkbeine). Die Beine
sind unförmig verdickt und wie mit Mörtel überzogen. Juckreiz und Tod durch Abmagerung sind Folgen des Befalls. |
Fußräude bekämpft man, indem man die Beine in 5- bis 10%ige Kreolinlösung (5 Minuten) mehrmalig in 3- bis 6 tägigen Abständen eintaucht. |
Wurmbefall |
Wird durch Band- oder Rundwürmer, Spulwürmer, Haarwürmer oder Luftröhrenwürmer hervorgerufen. |
Es kann zur Leistungsminderung und bei starkem Befall zum Tode kommen. |
Zur Bekämpfung der Parasiteninvasion ist eine Artbestimmung der Parasiten notwendig, um die entsprechenden wirksamen Medikamente einsetzen zu können. Hygienische Maßnahmen müssen die Therapie unterstützen |
Gicht |
Hierbei handelt es sich um Ablagerungen von Harnsäure in Gelenken und inneren Organen durch Eiweißüberfütterung, Füttern von verschimmeltem Mais und Mangel an Bewegung. |
Diese Ablagerungen verursachen Gelenkschwellungen, Lahmheit, Gelenkversteifungen, Abmagerung und Schwäche. |
Man gewähre Diat und Bewegung, notfalls tierärztliche Behandlung |
Legenot |
Entzündung des Eileiters, unvorsichtiges Greifen durch das Pflegepersonal, zerbrochene, schalenlose (Windeier) oder zu große Eier, die im Legedarm steckengeblieben sind. |
Fressunlust, Hängenlassen der Flügel, Pressen und Krämpfe |
Durch Spülung mit warmer Desinfektionslösung (1/2- bis 1%ig), anschließendem Öleinlauf und Entfernen des Eies durch vorsichtige Massage ist das Leiden meist zu beheben. Notfalls ist das Ei durch den Tierarzt anzubohren und zu zerstören |