Die Zwerg-Sulmtaler
durch den Farbkontrast einfach herrlich!
Die Namensgebung unserer Hühnerrassen ist vielfältig, u. a. werden sie nach dem Erzüchterland, oder Gegenden wie z.B. Rheinland, Ostfriesland oder auch nach Städten wie Hamburg und viele andere mehr benannt. Für die zwei Österreichischen Hühnerrassen war die Steiermark Ausgangspunkt. Speziell für die großen Sulmtaler. Es ist anzunehmen, daß für die großen Sulmtaler zur Namensgebung diese Talregion ausschlaggebend war. Das Sulmtal wird auch als Perle der Weststeiermark, ca. 40 Kilometer südlich von Graz gelegen genannt.
Die Zwerg Sulmtaler:
Diese kleinen aparten Zwerg Hühner sind dagegen einem Zuchtfreund aus Deutschland zu verdanken. Anfang der
fünfziger Jahre wurden diese von Zfrd. Webers H. J. aus Iserhagen bei Hannover herausgezüchtet. Seiner uneigennützigen Art ist es zu verdanken, daß dieser verzwergten Hühnerrasse der Durchbruch
gelang. 1959 wurden diese Hühner als eigenständige Rasse in Deutschland anerkannt.
Viele Tiere und Bruteier aus seinem Stall wechselten den Besitzer - für die Interessenten auch noch ohne Kosten. So kamen diese schönen Zwerg-Hühner in den sechziger Jahren nach Österreich.
Der Kreis der Zwerg-Sulmtaler-Züchter ist leider immer noch sehr gering.
Es handelt sich bei dieser Rasse um ein lebhaftes und bewegliches aber dennoch zutrauliches Zwerghuhn. Diese sind bei der Haltung, Brut und Aufzucht genauso problemlos wie viele andere Rassen.
Ein weiterer Vorteil ist, daß man bei den drei bis vier Wochen alten Küken bereits die Geschlechter erkennen kann. Bei den Hähnen zeigen sich dann die ersten schwarzen Federchen am
Mantelgefieder. Zu diesen frühen Zeitpunkt sind krumme Zehen und auch bereits Kammfehler zu erkennen und zu sortieren. Da ein Großteil der Züchter genug Nachzucht anstrebt, kann durch das frühe
Sortieren für die einwandfreien Tiere Platz geschaffen werden.
Der Bruttrieb der Hennen ist nicht sehr ausgeprägt, jedoch wenn eine Glucke gesetzt wird, ist sie eine ruhige und zuverlässige Mutter, die sich um die Küken kümmert.
Aber ein Großteil der Züchter setzt auf die künstliche Brut und Aufzucht, wobei diese auch keine Schwierigkeiten bereitet. Mit der Kunstbrut hat man die Möglichkeit, mehr Jungtiere auszubrüten.
Mehr Kapazität als mit einer oder mehreren Glucken.
Die Zwerg-Sulmtaler sollen den Masthuhntyp genau so verkörpern, wie die Großrasse.
Der Stand ist mittelhoch mit abgerundeter Kastenform. In der Standhöhe erscheinen die Hennen etwas niedriger, dadurch ist der Masthuhntyp noch ausgeprägter als bei den Hähnen. Die Läufe sind
feinknochig und fleischfarbig, bei den Hähnen an den Längsseiten der Läufe mit roten Streifen versehen, die sogenannten Admiralstreifen die bei einer Beurteilung auf keinen Fall beanstandet
werden dürfen. Ebenso ist ein rötlicher Anflug zwischen den Zehen gestattet. Der Schnabel ist bei beiden Geschlechtern hornfarbig aber nicht gelb. Die lebhaften Augen sind orangerot.
Der reichbefiederte mittellange Hals, geht bei beiden Geschlechtern in die tiefe breite Brust über. Das flaumreiche Schenkelgefieder liegt nicht fest an, darf aber trotzdem nicht zu stark
abstehen, die darüber liegenden Flügel sollen fest anliegen, Hängeflügel sind verpönt, außerdem ist auf Flügellücken zu achten. Tiere mit solchen Fehlern gehören in der Küche verarbeitet.
Der Rücken ist mittellang mit gerader Linie und dem ausgeprägten Schwanzwinkel, der nur durch nicht zu kurze gefächerte Steuerfedern erreicht werden kann.
Der Kopf ist mittelgroß mit einen nicht zu großen Schopf, der beim Hahn auch aus nur einzelnen Federn bestehen kann. Auf keinen Fall darf der Schopf so groß sein, daß die Sicht der Tiere
eingeschränkt wird. Der gleichmäßig mit 4-6 Zacken nicht zu tief geschnittene Kamm wird mittelgroß mit leicht ansteigender Fahne verlangt. Beim Hahn steht die Kammfahne durch den Schopf bedingt
öfters etwas zur Seite, dies wird nicht als Fehler betrachtet, außerdem ist im Vorkamm des Hahnes eine Stützfalte gestattet. Diese Stützfalte ist für die Hennenzucht wichtig, um auch den
geforderten Wickelkamm zu erhalten. Die Hennen haben als Rassemerkmal den sogenannten Wickelkamm, der bei den Zwergen nicht so extrem ausgeprägt vorhanden ist wie bei der Großrasse.
Stehkämme sind nicht erwünscht.
Die Ohrscheiben sind weiß, glatt und nicht zu groß, rötlich eingefaßte gelten nicht als Fehler.
Die Farbbezeichnung heißt seit neuestem gold-weizenfarbig
Hier handelt es sich um eine Aufhellung der Wildfarbe.
Daraus ergibt sich auch der geschlechtsgebundene Unterschied in der Gefiederfarbe bei Hahn und Henne. Im Bezug auf die Weizenfarbe ist ein großer Spielraum, man betrachte ein Weizenkorn oder ein
Weizenstroh. Genaue Abgrenzungen in der Gefiederfarbe der Hennen werden nie einheitlich sein, zudem gibt es zu viele unterschiedliche Farbtönungen.
Stärkere Anhäufung von schwarzen Pigment sind nicht erwünscht. Einzelne schwärzliche Punkte im Rückengefieder oder Flügeldecken, kommen noch als Erbe von der Wildfarbe vor. So kann es vorkommen,
daß sich ein solch unsauberes Mantelgefieder mit zunehmenden Alter abschwächt oder auch verstärkt, und zum Teil in der Zucht als Farbstoffreserve benötigt wird.
Man kann auch nicht eine exakt definierte Weizenfarbe fordern.
Der Hahn zeigt einen anders geformten und kleineren Schopf, der in der Farbe braunrot gefärbt ist. Der goldbraune Halsbehang ist am Kopf am dunkelsten und hellt im unteren Drittel zu den Schulter
auf. Helle Halsbehänge gelten als fehlerhaft. Erwünscht ist eine rein schwarzes Brust und Schenkelgefieder mit grünen Glanz, leicht bräunliche Spritzer im Brustgefieder sind gestattet, braun
gesäumtes Brustgefieder ist nicht zu tolerieren und für die Zucht zu vermeiden.
Ein mahagonifarbener Farbton zeigt sich im Rückengefieder sowie auf den Schultern, der Sattelbehang wird in goldbraun erwünscht. Die Steuerfedern sind schwarz, das gleiche gilt für die möglichst
breiten Haupt- und Nebensicheln, besonders hier tritt der schöne grünliche Gefiederglanz in Erscheinung. Eine bräunliche Einfassung der Hauptsicheln ist nicht fehlerhaft. Die Hauptsicheln
überdecken die Steuerfedern und wirken voll und ganz geschlossen besonders schön.
Im Gegensatz zu den Hähnen sind die Hennen ganz anders gefärbt.
Der Halsbehang bei den Hennen ist mit dunkel-goldfarbig am dunkelsten, leicht schwärzliche Einlagerungen sind gestattet, jedoch keine Schaftstriche. Besonders atraktiv wirkt ein heller, blonder
nicht zu großer gut geschlossener Schopf. Dieser kann auch eine dunklere Weizenfarbe aufweisen. Das Rückengefieder, die seitlichen Federpartien zeigen eine mittlere Tönung des Gefieders, das
Flügeldreieck muß erkennbar sein, dagegen ist das Brust, Bauch und Schenkelgefieder am hellsten gefärbt. Die grauschwärzlich bis lederbraun gefärbten Steuerfedern bilden den kontrastreichen
Abschluß.
Zeigt sich eine Rieselung oder Pfeffer, wie bei rebhuhnfarbigen Farbenschlägen ist das genau so fehlerhaft wie gelbes Gefieder. Einer Weizenfarbe entspricht es auch dann nicht mehr, wenn die
Mantelfarbe zu braun wird, oder auf den Flügeldecken zu wenig Farbstoff vorhanden ist. Das gleiche gilt für gesäumte Federn des Mantelgefieders ähnlich denen der Lachshühner.
Blau-weizenfarbige Zwerg-Sulmtaler:
Seit 1995 ist der wunderschöne Farbenschlag blau-weizenfarbig anerkannt.
Zfrd. Dieter Vogel aus Schöneck brachte diesen attraktiven Farbenschlag zur Anerkennung.
In den Rassemerkmalen gibt es zu den weizenfarbigen keine Unterschiede, ja in der Qualität ist dieser Farbenschlag bereits den weizenfarbigen überlegen.
Die farblichen Unterschiede beim Hahn.
Alles was beim weizenfarbigen Hahn in schwarz erscheint, wird bei der anderen Variante in einem möglichst gleichmäßigen blau angestrebt. Das Flügeldreieck muß braun erscheinen.
Zugeständnisse sind noch in der Farbe der Schwanzpartie zu machen. Weiters wird die Brustfarbe noch im helleren und dunkleren blau mit leichten Saum gestattet.
Zur Farbe der Hennen.
Am äußeren Mantelgefieder sind die beiden Farbenschläge nicht zu unterscheiden.
Bei den blau-weizenfarbigen Hennen sind nur die Außenfahnen der Armschwingen und Steuerfedern mit blauer Farbe ausgestattet. In den Handschwingen ist kein blau vorhanden.
Farbbeschreibung für Silber-weizenfarbige Zwerg-Sulmtaler
Hahn:
Schopf strohgelb bis braun. Halsbehang strohgelb mit hellerer Säumung, geringe bräunliche Einlagerungen im unteren Teil gestattet. Sattelbehang wie Halsbehang, jedoch ohne bräunliche
Einlagerungen. Rücken, Schultern und Flügeldecken satt orange. Die großen Flügeldeckfedern (Flügelbinden) schwarz. Handschwingen schwarz mit schmalem silbrigem Außenrand. Armschwingen innen
schwarz, außen gelblich weiß, dazwischen bräunlicher Überlauf gestattet, so dass das Flügeldreieck gelblich weiß erscheint. Brust Bauch und Schenkel. Schwanz schwarz.
Henne:
Schopf hell weizenfarbig. Halsbehang matt hellbraun mit cremeweißer, nach unten silberner Säumung und angedeuteten, graubraunen Schaftstrichen im unteren Teil. Mantelgefieder weizenfarbig, etwas hellere Federränder gestattet. Hand- und Armschwingen dunkler weizenfarbig mit schwarzen Einlagerungen auf den Innenfahnen. Brust, Bauch und Schenkel hell weizenfarbig bis elfenbeinfarbig. Steuerfedern schwarz mit teils bräunlicher Schattierung.
Grobe Fehler:
Hahn: Zu helle Farbe oder starke Schaftstrichzeichnung in den Behängen; zu helle, zu braune, zu rote oder
stark fleckige Flügeldecken; zu viel silbrige oder braune Einlagerungen auf der Brust und Schwanz.
Henne: Fehlende Silbersäumung oder zu starke Schaftstrichzeichnung im Halsbehang; zu helle oder zu bräunliche Grundfarbe; zu breite Säumung oder moosige Einlagerungen im Mantelgefieder; zu helle
oder mehlige Brust- und Bauchfarbe, fehlendes Schwarz in Schwingen und Schwanz.
Farbbeschreibung für Blausilber-weizenfarbige Zwerg-Sulmtaler
Hahn:
Schopf strohgelb bis braun. Halsbehang strohgelb mit hellerer Säumung, geringe bräunliche Einlagerungen im unteren Teil gestattet. Sattelbehang wie Halsbehang, jedoch ohne bräunliche Einlagerungen. Rücken, Schultern und Flügeldecken satt orange. Die großen Flügeldeckfedern (Flügelbinden) blau. Handschwingen blau mit schmalem silbrigem Außenrand. Armschwingen innen blau, außen gelblich-weiß, dazwischen bräunlicher Überlauf gestattet, so dass das Flügeldreieck gelblich-weiß erscheint. Brust, Bauch und Schenkel blau mit etwas dunklerem Federrand. Schwanz blau.
Henne:
Schopf hell weizenfarbig. Halsbehang matt hellbraun mit cremeweißer, nach unten silberner Säumung und angedeuteten, graubraunen Schaftstrichen im unteren Teil. Mantelgefieder weizenfarbig, etwas hellere Federränder gestattet. Hand- und Armschwingen dunkler weizenfarbig mit blauen Einlagerungen auf den Innenfahnen. Brust, Bauch und Schenkel hell weizenfarbig bis elfenbeinfarbig. Steuerfedern blau mit teils bräunlicher Schattierung.
Grobe Fehler:
Hahn: Zu helle Farbe oder starke Schaftstrichzeichnung in den Behängen; zu helle, zu braune, zu rote oder
stark fleckige Flügeldecken; zu viel silbrige oder braune Einlagerungen auf der Brust; zu helles oder dunkles Blau auf Brust, Bauch und Schenkeln; viel Schwarz im Schwanz.
Henne: Fehlende Silbersäumung oder zu starke Schaftstrichzeichnung im Halsbehang; zu helle oder zu bräunliche Grundfarbe; zu breite Säumung oder moosige Einlagerungen im Mantelgefieder; zu helle
oder mehlige Brust- und Bauchfarbe, fehlendes, zu helles oder zu dunkles Blau in Schwingen und Schwanz.
Der Erzüchter war bestrebt, die Zwerg-Sulmtaler so klein wie möglich zu züchten, auch die Steuerfedern waren sehr kurz, dies wirkte sich aber nachteilig auf die Körperform und Schwanzwinkel
aus.
Die als kleiner bekannten Zwerg-Altsteirer waren zum Schluss schon immer um einiges größer als die Sulmtaler und das konnte nicht sein. Die Funktionäre aus den SV der BRD, CH, und Österreich
überarbeiteten den Standard und legten ein neues Körpergewicht Henne 900 und Hahn 1100 Gram fest. Auch Steuerfedern wurden auf mittellang geändert, um wieder einen einwandfreien Schwanzwinkel zu
bekommen.
Das Brutei-Gewicht soll in nächster Zeit von derzeit 35 auf 38 Gramm angehoben werden.
Auch wenn die Zwerg-Sulmtaler nicht als die fleißigsten Winterleger gelten, erreichen sie doch im Durchschnitt 160-180 Eier im Jahr. Das Eigewicht beträgt derzeit 35 Gramm. Die Schalenfarbe ist
laut Standard mit Rahmweis vorgegeben.
Wer sich für diese sehr aparte Zwerg Huhnrasse interessiert wende sich an den
Vorsitzenden des Sondervereins für Steirerhühner in Österreich
Heftberger August, A-4680 Haag a.H.,Grolzham 34
Tel u. Fax. 0043 7732 3098
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