Original Auszug Aus dem Geflügelstandard / 7. Überarbeitete Auflage
Sulmtaler
Zuchtidee
Ein wetterhartes Zwiehuhn mit zartem, weißem Fleisch, frohwüchsig, sehr guter Futterverwerter, leicht mästbar.
Was ist zu fordern?
Tief gebautes, schweres, vierschrötiges Landhuhn mit feinem Knochenbau, kaum mittelhoher Stellung, mit Schopf, etwas locker im Gefieder.
Was ist abzulehnen?
Vor allem zu kleine, zu leichte, schwache, spitze, aber auch grobknochige und langbeinige Tiere und solche mit flacher Brust.
Geschichtliches
Genau wie die Altsteirer sind die Sulmtaler Nachfahren des alten Steirischen, durch Paduaner beeinflussten Landhuhns, wobei die Sulmtaler den durch Einkreuzung von Cochin, Dorking und Houdan
entstandenen schweren Masthuhntyp dieses Schlages verkörpern. Nachdem sie durch massive Einkreuzungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ihrem Bestand bedroht waren, sammelten
engagierte Züchter ab etwa 1900 die letzten verstreuten Tiere und konnten so den Erhalt der Rasse gewährleisten. Die vorzüglichen Nutzeigenschaften dieses Huhnes wurden sehr bald von der
Steiermärkischen Landesregierung anerkannt, ja die Verbreitung dieser Rasse, insbesondere in den Maisanbaugebieten des Landes, weitgehend empfohlen.
Wenn auch dieses Huhn vorerst seine Heimat in der Steiermark hatte, so blieb es aber nicht aus, dass sich bald auch in Deutschland Liebhaber für diese Rasse fanden. Ganz besonders nach dem Ersten
Weltkrieg war festzustellen, dass es viele begeisterte Züchter gab, die sich dieser Rasse annahmen. 1958 legte der Heimatstandard ausschließlich die Weizenfarbe fest; Weiße wurden in der
ehemaligen DDR standardisiert. Silber-weizenfarbige wurden 2013 in Wels anerkannt.
Hahn
Gewicht: 3 bis 4 kg. Gr.F.: Zu leicht
Kopf: Mittelgroß, nicht grob, mit kleinem, nach hinten gerichtetem Federschopf
Gr.F.: Fehlen des Schopfes.
Schnabel: Stark, verhältnismäßig kurz, fleisch- bis hornfarbig.
Augen: Orangenrot.
Kamm: Einfach, aufrecht, gut mittelgroß, nach hinten ansteigend, gleichmäßig,
mit 4 bis 6 Zacken, doch nicht zu tief geschnitten. Fahne leicht ansteigend,
Stützfalte im Kammansatz erlaubt.
Ohrscheiben: Kaum mittelgroß, länglich rund, weiß oder rotweiß, Letzteres bei älteren und schwereren und sehr schweren Tieren.
Gr.F.: Rein rote Ohrscheiben.
Kehllappen: Gut mittelgroß.
Hals: Mittellang, reich befiedert, aufrecht getragen.
Brust: Sehr tief, breit, voll und etwas vorgewölbt.
Rumpf: Sehr volle, geräumige, tiefe und breite Kastenform. Weiße bzw.
fleischfarbene Haut. Gr.F.: Geringe Körpertiefe.
Bauch: Breit und voll.
Rücken: Breit aus den Schultern kommend, ziemlich lang, nahezu waagerecht,
ohne Kissenbildung, voller Sattel. Gr.F.: Fischrücken.
Flügel: Mittelgroß, anliegend.
Schwanz: Voll, breit, hoch getragen, mit breiten, mäßig langen Sicheln und reichlich Nebensicheln.
Gr.F.: Zu steil oder zu flach getragener, zu schmaler oder zu langer Schwanz.
Schenkel: Stark, gut befleischt, wenig hervortretend.
Läufe: Kaum mittellang, glatt, hellfleischfarbig, an den Seiten und zwischen den mittellangen Zehen rosa.
Gr.F.: Grobknochig, zu lange Läufe.
Gefieder: Etwas locker, jedoch anliegend.
Henne
Gewicht: 2,5 bis 3,5 kg Gr.F.:Zu leicht
Legeleistung im 1. Jahr: 180 Eier, im 2. Jahr: 130 rahmfarbige bis hellbraune Eier.
Bruteier-Mindestgewicht: 55g
Bruttrieb: Gering
Die Henne hat hinter dem nicht zu großen, gleichmäßig gezackten Einfachkamm mit vorn ausgeprägtem Wickelkamm eine etwa halbrunden Schopf, der größer ist als beim Hahn, die Sicht jedoch nicht
behindern darf. Rumpf besonders schwer erscheinend und kastenförmig mit sehr tief heruntergehender Brust, weit ausladendem, flaumreichen befiedertem Bauch. Sattel ohne Kissenbildung. Läufe kaum
mittellang. Schwanz kurz bis mittellang, leicht gefächert.
Ringgröße: Hahn 20, Henne 18
Farbe und Zeichnung:
Gold-Weizenfarbig
Hahn: Schopf braunrot,Hals und Sattelbehang goldbraun, Halsbehang nach oben, Sattelbehang zum Rücken hin am dunkelsten, nach unten heller, ohne schwarze Schaftstriche, Brust, Bauch,Schwanz und
Schenkel werden Schwarz mit grünlichem Glanz angestrebt, aber schwarz- braun gesprenkelte Brust zugelassen. Rücken und Schulterdeckfedern kastanienbraun Flügelbinden dunkelgrün glänzend. Die
Aussenfahnen der Schwingen braun, sonst schwärzlich.
Henne: Schopf semmel bis Weizenfarbig, Hals sattgoldbraun gerine matt-schwarze Zeichnung
zugelassen, Brust hellsemmel- bis hellweizenfarbig Bauch und Schenkel Semmelfarbig, Rücken und Mantel weizenfarbig, Flügel dreieck etwas dunkler . Weizenfarbige Schwanzdeckeauf gruschwarzen,
lederbraun schattierten Steuerfedern Schwarz in den Innenfahnen der Schwingen
statthaft. Etwas dunklere Töne im Gesamtbild zugelassen.
Gr.F.: Schilf in Schwanz und Schwingen, beim Hahn heller Saum in den Behängen und vorwiegend schwarzes Flügeldreieck, zu viel Braun in Brust und Schenkeln ; bei der Henne zu dunkler oder
schilfiger Schopf, zu helle Säumung im Halsbehang. Stark fleckige, unregelmäßige oder gesäumte Mantelfarbe.
Silber-weizenfarbig:
Hahn:
Schopf strohgelb bis braun, Halsbehang strohgelb mit Silbriger Säumung und geringen bräunliche, schaftstrichartigen Einlagerungen im unteren Teil. Rücken und Flügeldecken satt orange. Die
Flügeldeckfedern schwarz, eine grüne bis bräunliche Binde bildend. Handschwingen schwarz mit schmalem, silbrigem Außenrand. Armschwingen innen schwarz, außen gelblich weiß, dazwischen bräunlicher
Überlauf gestattet, sodass das Flügeldreieck gelblich weiß erscheint. Brust, Bauch und Schenkel schwarz. Schwanz schwarz mit Grünglanz.
Gr.F: Zu helle, weißliche Farbe oder fehlender Silbersaum in den Behängen; Schwarze Schaftstrichzeichnung in den Behängen; zu helle, zu braune oder zu rote Flügeldecken; Viel silbrige oder braune
Einlagerungen auf der Brust.
Henne:
Schopf semmelfarbig, Halsbehang matt braun mit silbriger Säumung, geringe schwärzliche Einlagerungen im unteren Teil gestattet. Mantelgefieder hell weizenfarbig, etwas hellere Federränder
gestattet. Hand und Armschwingen dunkler weizenfarbig mit schwärzlichen Einlagerungen auf den Innenfahnen. Brust, Bauch und Schenkelgefieder elfenbeinfarbig. Schwanz grauschwarz mit brauner
Schattierung.
Gr.F:Zu helle oder zu bräunliche Grundfarbe, zu breite und zu helle Säumung oder schwärzliche, moosige Einlagerungen im Mantelgefieder; fehlende Silbersäumung im Halsbehang; zu helle mehlige
Brust und Bauchfarbe.
Weiß:
Glänzendes Silberweiß Gr.F.:Unreine und gelbliche Mantelfarbe
blau-weizenfarbig
Grundfarbe und Zeichnung wie bei den Gold- Weizenfarbigen , jedoch mittlers graublau statt schwarz, Hahn:
in der Regel etwas dunkler alsdie Henne. Gr.F: Beim Hahn heller Saum in Hals – und Sattelbehang, blaues Flügeldreieck, reichlich Braun auf Brust, Schenkel und Schwanz.
Henne: zu dunkle oder schilfige Schopffarbe, zu helle Säumung im Halsbehang, sehr fleckige ungleichmäßige oder gesäumte Mantelfarbe. Bei Hahn und Henne schwarze Zeichnung mit Grünglanz
,Schilf.
blau-silber-weizenfarbig
blau-silber-weizenfarbige sind seit 2019 in Österreich anerkannt