Original Auszug Aus dem Geflügelstandard / 7. Überarbeitete Auflage
Altsteirer
Zuchtidee
Ein frühreifes, bewegliches, kräftiges Landhuhn mit guter Legeleistung und Fleischnutzung, sehr zartfleischig, weiße Haut. Eier kunstbrutfest. Die Küken sind frohwüchsig und frühreif.
Was ist zu fordern?
Mittelschwerer Landhuhntyp von kräftiger Figur, mittlerer Größe mit breiter und kaum mittelhoher Stellung, mit auffallender Schopfbildung.
Was ist abzulehnen?
Alle zu kleinen, schwachen, spitzen und unterentwickelten, aber auch grobknochigen und untypischen Tiere z.B. mit flacher oder schmaler Brust, mit schmalem oder kurzen Rücken (Dreiecktypen) sowie
Italiener-Figuren und alle Tiere mit starken Formfehlern.
Geschichtliches
Altsteirer sind Nachfahren des alten Steirischen, durch Paduaner beeinflussten Landhuhns, wobei die Altsteirer den leichteren Legetyp dieses Schlages verkörpern. Nachdem die durch massive
Einkreuzungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ihrem Bestand bedroht waren, sammelten engagierte Züchter ab etwa 1885 die letzten verstreuten Tiere und konnten durch gezielte
Zuchtmaßnahmen den Erhalt der Rasse gewährleisten. Die erste Musterbeschreibung samt bunter Abbildung wurde im Jahre 1894 vom „Ersten Steiermärkischen Geflügelzuchtverein“ in Graz herausgegeben.
Im Jahre 1897 wurde vom „Verein für Tierschutz und Tierzucht“ in Cilli eine Zuchtanstalt für das Steirerhuhn gegründet, die später nach Marburg (Drau) übersiedelte. Seit dieser Zeit kommen die
Altsteirer auch in Deutschland vor. Bei den Wildfarbigen wurden verschiedene Varianten der Wildfarbe 1929 zusammengefasst; die Weißen, wohl vorübergehend verschwunden, in den 70er-Jahren des
20.Jahrhunderts erneut erzüchtet. Eine Reihe Farbvarianten (schwarz, gesperbert, gesprenkelt, silberhalsig) ist hingegen ausgestorben.
Hahn
Gewicht: 2,5 bis 3kg
Kopf: Mittelgroß, fein geformt.
Gr.F.: Zu grober Kopf oder Krähenkopf.
Schnabel: Kurz und kräftig, weiß bis fleischfarbig (horngrau schattiert).
Augen: Rot, feuriger Ausdruck
Kamm: Mittelgroß, aufrecht stehend, nach hinten ansteigend, mit kurzer Fahne, fein gesägt
mit möglichst sechs bis acht kurzen Zacken. Hinter dem Kamm ein aus einem
kleinen Federbüschel bestehender Schopf.
Gr.F.: Italiener-Kamm, grober Kamm, fehlen des Schopfes.
Ohrscheiben: Weiß, möglichst klein. Gr.F.: Viel rot in den Ohrscheiben.
Kehllappen: Kurz, gut gerundet.
Hals: Mit reichem Behang.
Brust: Gut gewölbt, breit. Gr.F.: Flache oder schmale Brust
Rumpfform: 8: 5 : 3 Gr.F.: Dreiecktyp, Anlehnung an die Italienerform, starke Formfehler
Bauch: Voll, breit, gut entwickelt.
Rücken: Nach hinten leicht abfallend. Gr.F.: Schmaler oder kurzer Rücken.
Schwanz: Voll und breit, mit gut gebogenen Haupt- und reichlich Nebensicheln, hoch jedoch
nicht steil getragen. Gr.F.: Steilschwanz und zu flach getragener Schwanz.
Schenkel: Ziemlich kurz.
Läufe: Feinknochig, weiß bis fleischfarbig, rot zwischen den gut gespreizten Zehen.
Gr.F.: Grober Knochenbau, enge, zu hohe oder krüperhafte Stellung.
Gefieder: Reichlich, straff anliegend, möglichst breite und glanzreiche Federn.
Henne
Gewicht: 2 bis 2,25kg
Legeleistung im 1. Jahr 180, im zweiten 150, im dritten 130 Eier mit
elfenbeinweißer Schalenfarbe, kunstbrutfest.
Bruteier-Mindestgewicht: 55g
Kopf möglichst klein, mit ziemlich rundem, federreichem Schopf. Als besonderes Merkmal müssen die Altsteirer-Hennen den typischen Wickelkamm (Quetschfalte) haben. Rücken mehr waagrecht, typische
Kastenform des Rumpfes, tiefe Brust, stark ausgeprägter Bauch. Schwanz breit und im stumpfen Winkel offen getragen.
Gr.F.: Bei Althenne Stehkamm ohne Quetschfalte
Ringgröße: Hahn 18, Henne 16.
Farbe und Zeichnung
Wildbraun
Hahn: Kopf und Schopf braunrot, Hals- und Sattelbehang braunrot mit mehr oder weniger schwarzen Schaftstrichen, Schultern und Rücken dunkel- bis rotbraun. Handschwingen schwarz mit braunem
Außensaum, Armschwingen Innenseite schwarz, Außenseite braun. Rein schwarze Brust und Schenkel, käfergrün glänzender Schwanz.
Henne: Wildbraun mit dunkellachsfarbiger Brust, Bauch heller, Afterpartie grau, Halsbehang goldbraun mit schwarzen Schaftstrichen, Mantelgefieder mit schwarzer Rieselung und scharfer heller
Nervzeichnung, ohne Fitter. Kleine Unterschiede in der Schattierung gestattet.
Gr.F.: Viel weiß in Schwingen und Schwanz, Flitterbildung.
Weiß:
Reines, glänzendes Weiß bei beiden Geschlechtern. Gr.F.: Gelber Anflug
gesperbert
Für die gesperberten läuft in Deutschland derzeit das Anerkennungsverfahren
blau-wildbraun
Für die blau-wildbraunen läuft in Deutschland derzeit das Anerkennungsverfahren
schwarz-kupfer
Schwarz-kupfer ist derzeit in Deutschland in der Sichtung
schwarz
schwarz ist derzeit in Deutschland in der Sichtung